Auf den nachfolgenden Seiten erläutere ich einige Medizinsche Grundlagen, deren Bilder und falls Notwendig die Behandlungsmethoden. klickt dafür einfach auf den entsprechenden Link in der Liste.
Der Puls
Definition:
Der Puls ist der Anstoß der "Blutwelle" in den Arterien.
Entstehung des Pulses:
- Gefüllte Herzkammer zieht sich zusammen
- Blut wird mit großem Druck in die Arterien gepresst
- Arterien dehnen sich aus
- Arterien ziehen sich wieder zusammen
- Durch das zusammenziehen wird das Blut vorwärts geschoben
Pulsmessorte:
- Handgelenk = Arteria radialis
- Hals = Arteria carotis
- Leiste = Arteria femoralis
- Fußrücken = Arteria dorsalis pedis
- Schläfen = Arteria temporalis
- Achsel = Arteria axillaris
- Ellenbogen = Arteria brachialis
- Kniekehle = Arteria poplitea
- Knöchel = Arteria tibialis posterior
Beurteilungskriterien für den Puls:
a) Pulsfrequenz
b) Pulsrhythmus
c) Pulsqualität
a) Pulsfrequenz: (Normalwerte)
- Erwachsener ab 70 80-90
- Erwachsener 60-80
- Kinder 80-90
- Kleinkind 100-120
- Neugeborenes 130-140
Veränderungen des Pulses:
- Tachykardie= Erhöhter Puls (beim Erwachsen ab 100-120)
Ursachen:
-physiologisch: Körperliche Anstrengung, Aufregung, Angst
-pathologisch: Sauerstoffmangel, Herzinsuffizienz, Schock, hohes Fieber, Anämie, Schilddrüsenüberfunktion (= Hyperthyreose)
- Bradykardie = Verlangsamter Puls (bei Erwachsenen unter 50)
Ursachen:
-physiologisch: bei Sportlern, im Schlaf, im Hungerzustand
-pathologisch: Herzerkrankungen (insuffizienz), "Digitalis-Überdosierung",Reizung des Nervus Vagus, Ikterus (Gelbsucht)
Puls- und Temperaturverhältnis:
-> Wenn die Körpertemperatur um 1 °C erhöht wird, steigt der Puls um 8-12 Schläge an!
b.) Pulsrhythmus:
- Normaler Puls = Pulsschläge erfolgen regelmäßig und gleich stark.
- Zwillings-/Bigeminuspuls = Es entsteht ein regelmäßiger Doppelschlag.
- Extrasystole = Grundrhythmus normal, ab und zu ein Extraschlag
- Absolute Arrhythmie = Die Kontraktion des Herzens erfolgt völlig unregelmäßig
! Bei Extrasystolen und absoluter Arrhythmie, immer den Puls eine volle Min. auszählen !
c.) Pulsqualität:
Unter Pulsqualität versteht man die Beschaffenheit des Pulses.
z.B.: "gut tastbar", "schwach tastbar", "kräftig", "flach" ect.
! Wichtig hierzu: Die Beschaffenheit des Pulses ist häufig an den verschiedenen Messorten am Körper unterschiedlich!
(z.B. bei "Schock": An der Art. carotis -> gut tastbar; an der Art. radialis nur "sehr flach"!)
Der Blutdruck (RR)
Begriffsklärung "RR":
Abkürzung für "Riva-Rocci" = Erfinder des Riva-Rocci-Apparates zur Messung des Blutdruckes.
Begriffe zum Blutdruck:
Systole = höchster Punkt des Druckes im Herzen.
-> Blut wird in die Arterie gepumpt/ausgeworfen
Diastole = tiefster Punkt des Druckes im Herzen.
-> Herzkammer füllt sich mit Blut
Normale Werte: (Messung erfolgt in mmHg = Millimeter/Quecksilbersäule.)
-systolischer Blutdruck = 110-140 mmHg (oberer Wert unter 140 mmHg)
-diastolischer Blutdruck = 50-85 mmHg (unterer Wert unter 90 mmHg)
Messarten:
Unblutige Messung:
- palpatorische RR-Messung = Puls wird getastet
-> nur der systolische Wert kann ermittelt werden!
- auskultatorische RR-Messung = Werte werden mit Stethoskop "gehört"
-> systolischer u. diastolischer Wert kann ermittelt werden.
Blutige Messung:
- Blutige Messung erfolgt mittels arteriellem Katheter -> häufig auf Intensivstationen / ITH / ITW
Pathologische Veränderung des Blutdruckes:
Hypotonie = erniedrigter RR systole: unter 100 diastole: unter 50
Hypertonie = erhöhter RR systole: über 150 diastole: über 90
Mittelwert der Blutdruckamplitude = 40 mmHg (Zwischenwert z.B. 120/80 ; Amplitude = 40)
Die Atmung, Einteilung in:
1. Ventilationsstörungen:
z.B. Bolusgeschehen, Pneumothorax, Relaxierung/Atemdepression
2. Diffusionsstörungen:
z.B. Lungenödem, CO-Vergiftung
3. Perfusionsstörungen:
z.B. Lungenembolie, rechts- / links-Shunt, Schock, Fallot-tetralogie
-Erkrankungen zu COLD sind sowohl Ventilations- wie Diffusionsstörungen.
Typische Symptome bei Atemstörungen:
- Zyanose (peripher oder zentral)
- < 90% SpO2 = periphere Zyanose
- < 50% SpO2 = zentrale Zyanose
- Dyspnoe, Orthopnoe, Apnoe, Angst, vegetative Symptomatik (kaltschweißig, tachykardie)
- pathologische Atemgeräusche:
- inspiratorischer Stridor (Problem in den oberen Atemlegen z.B. Bolus)
- expiratorischer Stridor (Problem in den unteren Atemwegen z.B. Asthma bronchiale)
- Rasseln, Brodeln, Giemen, Brummen, Pfeifen
- Inverse Atmung:
= entgegengesetzte Bauchatmung -bei Inspiration Bauch nach innen -> Bolus
- Paradoxe Atmung:
= Thoraxeinziegung an einer bestimmen Stelle bei Inspiration -> Rippen #
pathologische Atemtypen:
- Cheyne-stokes-Atmung
- Biot´sche Atmung
- Kussmaul-Atmung
Maßnahmen bei Atemstörungen:
- Beruhigen, psychische Betreuung (Körperkontakt)
- enge Bekleidung öffnen
- Sauerstoffapplikation (über Sonde, Brille, Maske) CAVE! bei COLD-Pat. max.4L
-> O2-Sonde und Brille nur bis max. 4L O2-Gabe verwenden!
-> O2-Maske ab 4L O2-Gabe verwenden
- evtl. Beatmung (assistiert / kontrolliert) (mit 100% O2 ~ 8L)
- Lagerung (OK- Hochlage, Stabile Seitenlage, Flachlagerung mit Absaugbereitschaft)
Glasgow-Coma-Scale:
Das GCS dient zur Einteilung, sowie zur Verlaufsbeobachtung des Bewusstseinszustandes!
(15 Punkte maximal; 3 Punkte minimal)
Es ist unterteilt in folgende Schematas,
Augen öffnen
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spontan
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4 Punkte
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öffnen auf Ansprache
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3 Punkte
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öffnen auf Schmerzreiz
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2 Punkte
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keine Reaktion
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1 Punkt
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verbale Reaktion
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orientiert
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5 Punkte
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verwirrt, desorientiert
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4 Punkte
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inadäquate Äusserungen
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3 Punkte
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unverständliche Laute
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2 Punkte
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keine verbale Antwort
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1 Punkt
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motorische Reaktion
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auf Aufforderung gezielt
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6 Punkte
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gezielte Schmerzabwehr
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5 Punkte
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ungezielte R.aufSchmerzreiz
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4 Punkte
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Beugekrämpfe
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3 Punkte
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Streckkrämpfe
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2 Punkte
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keine Bewegungen
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1 Punkte
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Das erweiterte GCS beeinhaltet ausserdem...
Extremitätenbewegung
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rechts
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links
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normal
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normal
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leicht vermindert
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leicht vermindert
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stark vermindert
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stark vermindert
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Pupillenweite
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eng
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eng
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mittel
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mittel
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weit
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weit
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entrundet
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entrundet
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Kornealreflex
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JA / NEIN
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JA / NEIN
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Lichtreaktion
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JA / NEIN
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JA / NEIN
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Meningismus
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JA / NEIN
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JA / NEIN
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